Konkrete Fotografie

Roger Humbert (CH) ist ein Pionier der konkreten Fotografie. In ihrem Zentrum stehen die fotografischen Mittel, insbesondere das Licht. Losgelöst vom Gegenstand strebt die konkrete Fotografie nach einer reinen Fotografie, die nur sich selber thematisiert.

Seit den 1950er Jahren hat Roger Humbert ein umfangreiches und eigenwilliges Werk geschaffen. Seine Fotogramme bilden nicht ab, sondern erschaffen im Augenblick der Belichtung auf dem Fotopapier eine neue Wirklichkeit: Formelemente werden unter einer Lichtquelle derart inszeniert, dass das Licht selber zeichnet und flirrende geometrische Konstellationen sichtbar werden. Humberts experimentelle, kameralose Fotografie steht in Zusammenhang mit dichten Überlegungen, die ausgehend von Konstruktivismus und Existentialismus auf eine grundlegende Erneuerung der Fotografie und des Lebens zielen.

Neben den frühen Fotogrammen werden im RappazMuseum zum ersten Mal auch die ab 1990 entstandenen digitalen Bilder gezeigt, die eine neue Epoche der konkreten Fotografie einläuten dürften.

12.01.14 – 27.02.14