Gisèle und Rolf Rappaz Stiftung

Zweck der Stiftung ist die fachgerechte Aufarbeitung, Erhaltung, Verwaltung und öffentliche Bekanntmachung des künstlerischen Werkes von Rolf Rappaz (Basel) und Förderung der Kunst sowie Unterstützung von Institutionen mit sozialer oder ökologischer Zielsetzung.

Präsidentin: Gisèle Rappaz

Stiftungsräte:

  • Dr. iur. Bernhard Madörin
  • Jörg Nick

Das Museum

Basel-Stadt besitzt schweizweit die höchste Konzentration an Museen. Die meisten Basler Museen sind staatlich subventioniert, verfügen über hauseigene Sammlungen und organisieren mehrmals jährlich Wechselausstellungen zu unterschiedlichen Themen. Monographisch ausgerichtete Museen gibt es in Basel nur zwei: das Museum Jean Tinguely und das Rappaz Museum, beide liegen im Kleinbasel. Monographische Museen haben den Vorteil, dass sie sich mit einem spezifischen, klar definierten Inhalt, also Jean Tinguely und Rolf Rappaz, befassen, was eine vertiefte, konzentrierte Behandlung des Themas ermöglicht. «Reduce-to-the-max» erweist sich hier als Vorteil.   

Das Rappaz Museum Basel «Auf Initiative von Rolf Rappaz‘ Witwe Gisèle Rappaz-Joly wurde das Haus Klingental 11 nach sorgfältiger Renovation 2008 neu als Rappaz Museum eröffnet. Von der Gisèle und Rolf Rappaz Stiftung verwaltet, finden pro Jahr vier bis fünf Ausstellungen im Bereich Konstruktive Kunst und angewandte Graphik statt. Die künstlerische Leitung obliegt seit sechs Jahren dem Kurator Armin Vogt.»

Das Rappaz Museum verfügt über zahlreiche, unterschiedliche Ausstellungsräume, auf drei Stockwerken. Während das zweite Obergeschoss dem Werk von Rolf Rappaz vorbehalten ist, werden in den übrigen Stockwerken wechselnde Ausstellungen organisiert, die sich der konstruktiven Kunst widmen. Die verschiedenen Räume erinnern an die Kabinetträume im Kunstmuseum Basel. Sie sind schlicht und hell – oft dringt Tageslicht von zwei oder drei Seiten in die Räume – und zählen in ihrer Einfachheit zu den schönsten und harmonischsten Ausstellungsräumen Basels. Die Ursprünge des Hauses Klingental 11 reichen bis ins 11. Jahrhundert zurück und sind eng mit dem 1274 am Rheinufer errichteten, vom Minnesänger und Ritter Walther von Klingen gestifteten Nonnenkloster Klingental verbunden; ein Fresko am Nachbarsgebäude kündet davon. 

Das Rappaz Museum ist ein Kleinod in der Basler Museumslandschaft. Es ist überschaubar, arbeitet mit einem kleinen, seit Jahren konstanten Team und ist programmatisch beweglich, wenn es eine Aktualität oder eine terminliche Anpassung erfordert. Zudem verfügt es über wichtige Standortvorteile. Es liegt im mittleren Kleinbasel, in unmittelbarer Nähe zur mittleren Rheinbrücke, dem Rhein und zur Kaserne, aber auch zwischen Münsterplatz und Messe Basel, in einem Gebiet also, in dem sozial und kulturell zahlreiche Aktivitäten zu beobachten sind (Kurze Distanzen zum Kunstmuseum Basel, Museum der Kulturen, Historisches Museum, Museum Tinguely, Flaniermeile Rheinweg, Kulturwerkstattkaserne mit diversen Veranstaltungsorten, Treffpunkten, Ateliers, Restaurants und Bars). Es liegt in einer verkehrsfreien Nebenstrasse, die von zahlreichen Stadtbewohner:innen und Touristen frequentiert wird. Das mittlere Kleinbasel besitzt keine Museen, die sich der Präsentation moderner Kunst des 20. und 21. Jahrhunderts widmen. Für das Rappaz Museum ist dies ein Vorteil, da es vor Ort keine Konkurrenz gibt.

Seit seinem Bestehen fanden im Rappaz Museum rund 50 Einzel- und Gruppenausstellungen statt, die sich der Kunst Rolf Rappaz’, der konstruktiven Kunst und den visuellen Phänomenen wie Typographie, Grafik und Fotografie, aber auch wichtigen Protagonisten der konkreten Kunst wie Hans Jörg Glattfelder, Maya Stange-Bittmann, Gilbert Uebersax, Rita Ernst, Elena Lux-Marx oder Andreas Christen widmeten. Damit ist das Rappaz Museum zu einer wichtigen und fest verankerten Kunstinstitution in Basel geworden, die für die Kunst und Graphik in der Schweiz und darüber hinaus überraschende und wegweisende Impulse setzt, den Kulturstandort Basel bereichert und für die städtischen Künstler:innen zu einem wichtigen Begegnungsort geworden ist, an dem ihre Kunst und die ihrer Kolleg:innen nicht nur ausgestellt, sondern auch kritisch diskutiert wird. Die zum Beispiel Verankerung im städtischen und nationalen Kulturleben zeigt sich auch an den Kooperationen, die das Museum seit Jahren mit anderen Institutionen und Veranstaltungen, wie der Basler Museumsnacht, den Basler Kunsttagen, offbeat, und neuerdings mit dem Zürcher Museum Haus Konstruktiv eingeht. Für das 15-jährige Bestehen des Museums im Jahr 2023 liegen die Schwerpunkte auf Ausstellungen jüngerer Künstlergenerationen, sowie auf der Herausgabe einer Werkmonografie über Rolf Rappaz.