Wechselseitiges Zusammenspiel — grafisches und künstlerisches Schaffen

Ausstellung:
21. Oktober – 17. Dezember 2023

Vernissage:
21. Oktober 2023 bis 20 Uhr

Führungen
jeweils 3. November 18 Uhr und 29. November 18 Uhr

Finissage:
17. Dezember 2023

Unterstützt durch:
Ernst  Göhner Stiftung
Hans und Renée Müller-Meylan Stiftung
Sulger Stiftung
Swisslos

Die letzte Ausstellung des Rappaz Museums Basel, das Ende Dezember 2023 geschlossen wird, widmet sich drei Schweizer Grafikern, die auch künstlerisch tätig waren: Rolf Rappaz, Willi Eidenbenz und Hans Aeschbach.

Rolf Rappaz (1914-1996) hat sich neben der seiner Grafik für Auftraggeber wie Bell, Papyrus, Schweizer Mustermesse, Bally oder Firestone und seinen zahlreichen Standgestaltungen an internationalen Messen mit der konkret-konstruktiven Kunst befasst und ein Werk geschaffen, das 1972 in einer grossen, von Carlo Huber kuratierten Ausstellung in der Kunsthalle Basel gewürdigt wurde und in den vergangenen Jahren in unterschiedlichen Wechselausstellungen im zweiten Obergeschoss des Rappaz Museum studiert werden konnte.

Neben seiner Tätigkeit als Fotograf und Grafiker, ab 1933 mit seinen Brüdern Hermann und Reinhold im legendären Atelier Eidenbenz, ab 1953 zusammen mit seinem Bruder Reinhold und Hanspeter Rolly und später in seinem Wohnhaus in Binningen, hat Willi Eidenbenz (1909-1998) ab Mitte der 1950er Jahre sich intensiv mit fotografischen und malerischen Experimenten befasst. Sie zeigen sein Interesse an Strukturen und optischen Irritationen und mündeten in den Schnittbildern, in denen diverse Motive in Streifen zerlegt und neu komponiert wurden, wodurch die Motive erkennbar blieben, gleichzeitig aber abstrakt lesbar wurden.

Als Plakatgestalter schuf Hans Aeschbach (1911-1999) einige Tourismusplakate, die pittoreske Landschaften der Schweiz in einem malerisch-grosszügigen Stil erfassen, warb aber vor allem für Konsumgüter. Bally, Hero, Riri, Steinfels und Schaffhauser Wolle gehören zu seinen regelmässigen Auftraggebern. Zudem ist er 1939 auch Mitgestalter der schweizerischen Landesausstellung «Landi» in Zürich. Daneben schuf er Buchillustrationen, in denen er seinen eigenen, künstlerischen Stil umsetzen konnte. Berühmt geworden sind vor allem seine zarten Lithografien zu den Versen und Sprüchen von Adolf Guggenbühls Liebesgärtlein. Für die 1969 erbaute, ganz auf die Bedürfnisse Gehörloser ausgerichtete Gehörlosenkirche in Zürich-Oerlikon entwarf Aeschbach Glasmalereien in leuchtenden Farben.

Entstanden sind ein repräsentativer Überblick über drei wichtige Schweizer Grafiker und eine wunderbare Ausstellung, kuratiert von Peter Vetter, Yujin Kim und Armin Vogt.

Publikationen zu den drei Grafikern und Künstlern Rolf Rappaz, Willi Eidenbenz und Hans Aeschbach liegen in der Ausstellung auf.